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Neue Strompreise 2024 für Baden

Medienmitteilung vom 31. August 2023

RWB Strompreise 2023
Die Energiepreise steigen erneut. Dies aufgrund der steigenden Kosten für Energie und der vorgelagerten Netzbetreiber sowie die Systemdienstleistungen der Swissgrid als auch die Kosten für die Stromreserve des Bundes.

Die ausserordentlichen geopolitischen Ereignisse lassen die Strompreise der Regionalwerke AG Baden (RWB) für das kommende Jahr weiterhin ansteigen. Die Beschaffungssituation an den Energiemärkten hat sich in den letzten Monaten stabilisiert, jedoch auf weit höherem Niveau als noch im Jahr 2021. Auch die hohen Einkaufspreise vom letzten Jahr wirken sich noch auf die Energiepreise 2024 aus. Gleichzeitig steigen die Kosten der vorgelagerten Netzbetreiber und der Systemdienstleistungen der Swissgrid, zudem schafft der Bund eine neue Preiskomponente für Stromreserven.


Energiebeschaffung
Die Regionalwerke AG Baden (RWB) beschafft Strom langfristig und zu verschiedenen Einkaufszeitpunkten am Energiemarkt. Die Energiebeschaffung für 2023 konnte dadurch noch von tieferen Handelspreisen im 2020 und 2021 profitieren. Für das Jahr 2024 hat die RWB Strom auch in den Jahren 2022 und 2023 beschafft, als die Handelspreise am Markt viel höher waren.


Netznutzung
Die Kosten für die Netznutzung steigen im Wesentlichen aufgrund der höheren Kosten der vorgelagerten Netzbetreiber sowie der höheren Beschaffungskosten für Energie zur Deckung der Netzverluste. Die von der Swissgrid als Betreiberin des nationalen Übertragungsnetzes erhobene Preiskomponente für die Systemdienstleistungen (SDL) erhöht sich von 0.46 Rp./kWh auf 0.75 Rp./kWh. Der Bund führt auf das nächste Jahr zusätzlich eine neue Preiskomponente ein, die «Stromreserve des Bundes». Sie beträgt 1.2 Rp./kWh. Damit werden die Massnahmen des Bundes zur Abwendung der Winterstromlücke finanziert.


Was heisst das für die Kundschaft von Baden?
All die genannten Faktoren führen dazu, dass die Strompreise der RWB für das kommende Jahr erneut steigen. Für einen durchschnittlichen Vierpersonen-Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 4500 kWh bedeutet dies Mehrkosten von rund CHF 31 pro Monat resp. CHF 375 pro Jahr (exkl.MWST). Der integrierte Strompreis (Energie, Netznutzung und Abgaben) für das Standardprodukt primastrom aus Wasserkraft beträgt ab dem 1. Januar 2024 neu 34.3 Rp./kWh (exkl. MWST). Die Vergütung für lokal produzierten und ins Netz eingespeisten Strom ist an die Energiepreise gebunden und steigt ebenfalls an: Sie beträgt ab 2024 neu 17.2 Rp./kWh. Die RWB vergütet zudem 2 Rp./kWh für den Herkunftsnachweis.

Interview zu den Strompreisen 2024 

Interview Strompreise 2024 - Gilles Tornare

So setzt sich der Strompreis zusammen

Erklärfilm Strompreise 2024

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Strompreisanpassung
Wie setzt sich der Strompreis zusammen?

Der Strompreis setzt sich aus folgenden Komponenten zusammen:
 

  • Energie: Arbeitspreis
  • Netz: Grundpreis, Arbeitspreis, Blindenergie, Stromreserve, Systemdienstleistungen der Swissgrid AG
  • Abgaben: Konzessionsabgabe Stadt Baden / Ennetbaden, Netzzuschlag, Förderabgabe Baden
Warum steigen 2024 die Strompreise für die Kundinnen und Kunden, obwohl die Preise am Markt gesunken sind?

Das hat vor allem zwei Gründe:

  • Kosten für die Winterreserve: Um die drohende Energiemangellage im Winter zu verhindern, hat der Bund umfassende Massnahmen realisiert, etwa eine Wasserkraftreserve in Stauseen und mehrere Reservekraftwerke. Die Kosten dafür werden 2024 erstmals in die Netznutzungstarife eingerechnet, weshalb diese steigen. Davon sind alle Stromkundinnen und -kunden betroffen.
  • Beschaffung über mehrere Jahre: Die Regionalwerke AG Baden (RWB) beschafft Strom langfristig und zu verschiedenen Einkaufszeitpunkten am Energiemarkt. Die Strombeschaffung für 2023 konnte dadurch zum grossen Teil zu tieferen Handelspreisen erfolgen. Für das Jahr 2024 hingegen hat RWB den Strom grösstenteils im 2022 und 2023 zu höheren Handelspreisen beschafft.

 

Welche weiteren Faktoren beeinflussen die Strompreise 2024?

Die stärksten Veränderungen ergeben sich 2024 wie schon 2023 bei den Energietarifen. Die übrigen Preiskomponenten verändern sich in den meisten Städten und Gemeinden deutlich weniger stark.
Die Energietarife wiederum hängen vor allem von folgenden Faktoren ab:

  • Gaspreise: Sie beeinflussen die Handelspreise für Strom, weil in Europa ein beträchtlicher Teil des Stroms in Gaskraftwerken entsteht. Müssen deren Betreiber mehr für das eingesetzte Gas bezahlen, verteuern sich die Produktionskosten, weshalb die Strompreise steigen.
  • Wetter: Die Niederschlagsmenge wirkt sich auf die Wasserstände in Flüssen und Stauseen aus und somit auf die produzierte Menge Strom aus Wasserkraft. Fällt zum Beispiel längere Zeit wenig Regen und Schnee, verknappt dies das Angebot an Strom und sorgt für höhere Handelspreise.
  • Französische Kernkraftwerke: Sie spielen eine wichtige Rolle für die Energieversorgung in Westeuropa. Fallen viele davon aus, etwa wegen Wartungsarbeiten oder technischen Problemen, fehlt dieser Strom – die Handelspreise steigen.
  • CO2-Preis: Die Preise für die europäischen CO2-Zertifikate sind in den letzten Jahren stark gestiegen. Das verteuert die Produktionskosten von Strom aus fossilen Quellen.
  • Konjunktur: Die wirtschaftliche Entwicklung beeinflusst die Nachfrage nach Strom. Trübt sich die Konjunktur ein, sorgt dies daher für tiefere Handelspreise.

 

Neu gibt es ab 2024 eine Preiskomponente «Stromreserve». Was deckt diese ab?

Die 2024 neu eingeführte Preiskomponente «Stromreserve» deckt die Kosten für die Massnahmen des Bundes, um eine Strommangellage im Winter zu vermeiden. Zu den Massnahmen gehören unter anderem die Wasserkraftreserve, die Reservekraftwerke und die Notstromgruppen.

 

Warum sind die Strompreise in der Schweiz so unterschiedlich?

Das liegt an den lokalen Unterschieden sowohl bei den Energietarifen als auch bei den Netznutzungstarifen:

  • Energietarife: Sie hängen vor allem davon ab, ob die Energieversorger ihren Strom am Markt beschaffen oder zum grossen Teil selbst produzieren (eigene Kraftwerke bzw. Beteiligung an Kraftwerken). Kaufen sie den Strom am Markt ein, wirken sich die Handelspreise viel stärker auf ihre Energietarife aus – je nach Marktsituation positiv oder negativ. Dadurch ergeben sich auch grössere Schwankungen bei den Tarifen. Die Energieversorger haben zudem unterschiedliche Beschaffungsstrategien, was die Energietarife ebenfalls beeinflusst. Hier wirkt sich etwa aus, in wie vielen Tranchen (Teilmengen) und zu welchen Zeitpunkten der benötigte Strom beschafft wird.
  • Netznutzungstarife: Sie basieren auf den Kosten, die beim Stromnetz entstehen. Diese Kosten fallen von Ort zu Ort sehr unterschiedlich aus. Sie hängen etwa von der Dichte des Verteilnetzes und den getätigten Investitionen ab.

 

Wo beschafft RWB Strom?

Die Regionalwerke AG Baden beschafft rund 20 Prozent des Strombedarfs aus der Produktion der Limmatkraftwerke AG in Baden und regionalen Photovoltaikanlagen. Die restlichen rund 80 Prozent werden am Markt eingekauft.

Wenn die Kundschaft nicht von sinkenden Handelspreisen profitiert: Ist die Beschaffungsstrategie dieser Energieversorger falsch?

Nein. Gerade im Jahr 2023 mit rekordhohen Handelspreisen hat sich diese Beschaffungsstrategie als richtig erwiesen. Denn ohne die Beschaffung zu mehreren Zeitpunkten wären die Strompreise 2023 vieler Energieversorger noch deutlich stärker gestiegen. Umgekehrt hat eine solche Strategie zur Folge, dass die Energietarife noch nicht sinken, sondern erst verzögert in den kommenden Jahren.

 

Machen die Energieversorger bei so hohen Strompreisen mehr Gewinn?

Nein. In der Schweiz sind die Strompreise der Grundversorgung stark reguliert und werden nach gesetzlichen Vorgaben kalkuliert. Dabei gilt die sogenannte Cost-Plus-Methode: Die Energieversorger dürfen jene Kosten vollständig in die Tarife einrechnen, die ihnen durch den Betrieb ihres Stromnetzes und durch die Beschaffung der Energie entstanden sind. Darüber hinaus darf pro Kundin oder Kunde eine jährliche Vertriebspauschale von 75 Franken (ab 2024: 60 Franken) einkalkuliert werden, die alle weiteren Kosten (Verrechnung, Kundendienst, Kommunikation etc.) abdecken muss. Diese Vorgaben ermöglichen in der Grundversorgung also kaum einen Gewinn – auch bei marktbedingt hohen Strompreisen nicht.

 

Weshalb erhöht RWB die Strompreise?

Die Marktentwicklungen und die unsichere geopolitische Lage innerhalb des letzten Jahres haben dazu geführt, dass die Energiepreise ausserordentlich stark angestiegen sind. Durch eine weitsichtige Beschaffungsstrategie ist es der RWB möglich, den massiven Preisanstieg abzufedern, jedoch nicht im vollen Ausmass.

Kann RWB die Preise einfach erhöhen?

Freie Hand hat die RWB bei der Preisfestlegung in der Grundversorgung nicht: Die Preise werden von der Elcom, der unabhängigen staatlichen Regulierungsbehörde im Elektrizitätsbereich, überwacht.

Wären die Strompreise tiefer, wenn auch die Haushalte ihren Energieversorger wählen könnten und somit der Wettbewerb spielen würde?

In der aktuellen Situation ist das Gegenteil der Fall: Die Haushalte profitieren davon, dass sie in der stark regulierten Grundversorgung sind. Zum Vergleich: Für Schweizer Unternehmen, die ihren Strom am freien Markt beziehen und ihren Anbieter wählen können, sind die Strompreise im Jahr 2023 noch viel stärker gestiegen. Auch die Haushalte in Deutschland, wo der Strommarkt vollständig liberalisiert ist, waren meist von starken Preiserhöhungen betroffen.

 

Warum steigen 2024 die Kosten für die Systemdienstleistungen?

Mit den sogenannten Systemdienstleistungen sorgt die nationale Netzgesellschaft Swissgrid dafür, dass die benötigte und die gelieferte Menge Strom im Gleichgewicht bleiben und die Stromversorgung in der Schweiz zuverlässig funktioniert. Je nach Situation wird dazu zusätzliche Energie ins Schweizer Energiesystem eingespeist oder dem System Energie entzogen. Die Kapazitäten für beide Fälle muss Swissgrid beschaffen, zum Beispiel bei Betreibern grosser Wasserkraftwerke. Die Preise dafür richten sich nach den Handelspreisen für Strom. Daher ist Swissgrid genau wie die lokalen Energieversorger von den hohen Handelspreisen seit 2022 betroffen und muss die höheren Kosten nun auf die Stromkundinnen und -kunden überwälzen.

 

Ab wann gilt der neue Strompreis?

Die Anpassung des Strompreises erfolgt ab 1. Januar 2024 und gilt jeweils für ein Jahr.

Hat RWB freie Wahl in der Preisgestaltung von Strom?

In der Schweiz überwacht die ElCom die Elektrizitätstarife der Kundinnen und Kunden ohne freien Netzzugang sowie die Netznutzungsentgelte. Die Kommission kann ungerechtfertigte Strompreiserhöhungen untersagen oder bei zu hohen Preisen Absenkungen verfügen. Auf der Website der ElCom können Sie die Strompreise in der ganzen Schweiz vergleichen.

 

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Medienkontakt

Gilles Tornare
Bereichsleiter Marketing
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