Christian Vogler, Leiter Energiefachstelle bei der RWB
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06.06.2023 

Über Christian Vogler

Christian Vogler ist 43 Jahre alt, verheiratet und Vater von zwei Kindern. Er ist in Stetten aufgewachsen und wohnt seit 16 Jahren in Baden. Der studierte Umweltwissenschaftler arbeitet seit vier Jahren als Leiter der Energiefachstelle der Regionalwerke AG Baden und als Energiekoordinator der Stadt Baden.

Christian, was genau ist die Aufgabe der Energiefachstelle?

Wir beraten die Badenerinnen und Badener zu relevanten Energiethemen. Da geht es beispielsweise um den Heizungsersatz, um Photovoltaik, den Anschluss ans Fernwärmenetz oder die Dämmung von Gebäuden. Wir informieren die Leute und geben Empfehlungen ab, schauen vor Ort vorbei und setzen auf Wunsch auch Projekte um. Wer also Fragen hat zur Energieoptimierung des Eigenheims oder des Firmengebäudes, kann sich gerne per Telefon oder Mail bei uns melden. Ausserdem bin ich interner Ansprechpartner für viele Nachhaltigkeitsthemen, vertrete die RWB in Forschungsprojekten und Arbeitsgruppen. Weiter unterstütze ich Gemeinden beim Definieren und bei der Umsetzung ihrer Energie- und Klimaziele.

Zusätzlich bist du eine Art «Mister Klimaschutz» der Stadt Baden

Das stimmt. Grundsätzlich bin ich bei der RWB angestellt, die mich zwei Tage pro Woche an die Stadt «ausleiht». In der dortigen Funktion des Energiekoordinators setze ich die im Energiekonzept festgehaltenen Energie- und Klimaziele von Baden um. Dabei bin ich auch an den Schnittstellen zwischen Energieversorger, Stadt und Politik tätig. Hier geht es primär darum, den CO2-Ausstoss der Stadt zu senken.

Wo hat Baden in Sachen Klimaschutz Aufholbedarf?

Das Potenzial ist längst nicht ausgeschöpft. Einerseits gibt es viele ältere Immobilien, die es energetisch zu sanieren gilt, wenn beispielsweise der Ersatz von Gas und Ölheizungen ansteht. Und so lange noch nicht jedes geeignete Dach mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet ist, gibt es noch viel zu tun.

Wir haben letzten November unser Auto verkauft und sind auf einen Carsharing-Anbieter und ÖV umgestiegen.

Christian Vogler
Leiter Energiefachstelle
Wo ist man auf Kurs?

Der Ausbau des Fernwärme- und Fernkältenetzes läuft auf Hochtouren. Die RWB wird in den nächsten acht Jahren rund 80 Millionen Franken in diesen Ausbau investieren. Dieses Mega-Projekt ist kein Selbstläufer – nun braucht es etwas Geduld, bis die Arbeiten so weit vorangeschritten sind, dass alle möglichen Immobilien angeschlossen werden können. Was die Energiefachstelle betrifft, so werden wir derzeit mit Anschlussanfragen überhäuft. Die Energiekrise der letzten Monate hat die Situation zusätzlich verschärft. Das zeigt, dass die Menschen sensibel sind für die Themen Umwelt, Nachhaltigkeit und erneuerbare Energieversorgung.

RWB hat im Frühling den ersten Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht. Was steht dort drin?

Ziel des Berichtes ist es, unserer Eigentümerin Stadt Baden und unseren Kundinnen und Kunden zu zeigen, welche Nachhaltigkeitsbemühungen hinter dem Unternehmen Regionalwerke stehen. Was tun wir, um unseren eigenen CO²-Fussabdruck zu senken? Wie kann die RWB ihren Energieverbrauch optimieren? Auch soziale Aspekte kommen im Bericht vor, da geht es beispielsweise um die Mitarbeitenden und um Arbeitsbedingungen.

Das klingt gut. Nur ist die Schweiz nicht schlicht zu klein und unbedeutend, um in der globalen Umweltkrise etwas zu bewirken?

Diese Argumentation höre ich immer wieder. Aber wir haben hier gute Möglichkeiten, in der globalen Energie- und Umweltdiskussion eine Schlüsselrolle zu übernehmen – und zwar als finanzstarker Forschungsstandort und damit auch als Wissens- und Erfahrungsträger. Etwas nicht zu tun, weil die anderen es auch nicht tun, ist keine Lösung. Alle müssen ihren Beitrag leisten.

Welchen Beitrag leistest du persönlich?

Wir haben beispielsweise letzten November unser Auto verkauft und sind auf einen Carsharing-Anbieter und ÖV umgestiegen. Mit dieser Einschränkung kann ich gut leben, da ich für meinen Arbeitsweg mit dem Velo nur knapp fünf Minuten benötige. Ausserdem haben wir in den letzten Jahren unser Haus energetisch saniert.

Wie bist du dabei vorgegangen?

Wir konnten das Haus der Familie übernehmen. Es ist fast hundert Jahre alt, und eine energetische Sanierung war dringend nötig. So haben wir beispielsweise die Gasheizung ausgebaut und durch eine umweltfreundliche Luft-Wasser-Wärmepumpe ersetzt. Dank den neuen Fenstern, der Kerndämmung zwischen den Wänden und der Dämmung von Böden und Decken konnten wir den Wärmeverbrauch etwa halbieren. Beim Strom hilft die Photovoltaikanlage auf dem Dach.

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