Limmatkraftwerk Kappelerhof Wehr
Schwemmgut
in der Limmat

20.07.2024

Abfallsäcke, Fahrräder, Flaschen, Dosen, Plastik, aber auch einiges an Laub, Ästen, ganzen Baumstämmen: Insbesondere bei Hochwasser schwimmen viele Dinge die Limmat runter und landen schliesslich in den Rechen der Wasserkraftwerke. «Schwemmgut kann den Kraftwerksbetrieb beeinträchtigen», sagt Christoph Froelich, Ressortleiter Kraftwerke und Infrastruktur bei der Limmatkraftwerke AG. Froelich und sein Team fischen jährlich bis zu 200 Tonnen Abfall aller Art aus den Rechen. «Das Material kommt nach Turgi in die Kehrichtverbrennung. Daraus wird unter anderem Wärmeenergie für die Fernwärme.»

Bäume werden gefällt, bevor sie kippen

Den Zivilisationsabfall entfernen die Rechenreinigungsmaschinen der Limmatkraftwerke automatisch. Schwere Dinge wie Baumstämme hingegen erfordern manchmal gar den Einsatz eines Krans oder von Tauchern. Damit gröberes Gehölz gar nicht erst beim Kraftwerk ankommt, arbeitet die Limmatkraftwerke AG eng mit dem Stadtforstamt Baden zusammen. «Es hat immer wieder Bäume in Ufernähe, die in den Fluss fallen könnten – zum Beispiel, weil sie krank sind, von einem Unwetter in Mitleidenschaft gezogen wurden oder weil das Ufer unterspült ist», sagt Pius Moser vom Stadtforstamt. «Solche Bäume fällen wir und ziehen sie raus.» Dadurch bleibt der Wurzelstock intakt, was wiederum den Uferbereich stabilisiert. Manche dieser gefällten Baumstämme werden am Ufer befestigt. «Diese sogenannten Raubäume dienen als Lebensraum für Fische und Vögel.» Kürzlich wurde aus einem Baum, der von der Halbinsel beim Kraftwerk Schiffmühle in die Limmat gefallen war, sogar ein Insektenhotel. «Den Stamm haben wir auf der Insel platziert», sagt Pius Moser. «Seither bedienen sich Insekten und Pilze daran und bauen das Totholz ab.» Dieses Vorgehen fördert die Biodiversität und nützt auch den Kleinsäugern wie Mäusen, Igeln und bodenbrütenden Vögeln.

Schwemmholz in der Limmat Michael Kammerlander Pius Moser Christoph Fröhlich

«Diese sogenannten Raubäume dienen als Lebensraum für Fische und Vögel.»

Pius Moser
Forstamt Stadt Baden
mit Michael Kammerlander (links) und Christoph Froelich (rechts) von der Limmatkraftwerke AG
Etwas für die Natur tun

«Bevor wir umgestürzte Bäume einfach aus der Limmat ziehen und entsorgen, überlegen wir uns immer, ob es noch andere Lösungen gibt», sagt Michael Kammerlander, stellvertretender Ressortleiter Kraftwerke und Infrastruktur bei der Limmatkraftwerke AG. Er lobt die Zusammenarbeit mit dem Stadtforstamt. «Es ist eine schöne und sinnvolle Sache, wenn wir dadurch neuen Lebensraum für Tiere schaffen können. Denn die Natur ist uns wichtig.»

Tiere füttern verboten

Ob am See, Fluss oder Bach: Es ist kantonal verboten, Wildtiere wie Enten oder andere Vögel zu füttern. Gerade in Kraftwerksnähe kann das für die Tiere gefährlich sein. Zudem werden Tiere dadurch bequem und verlernen die Futtersuche in der freien Natur.

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