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Regionalwerke AG Baden
Haselstrasse 15, 5401 Baden


Montag ­bis Donnerstag
8.00 – 11.45 / 13.30 – 16.30 Uhr
 
Freitag
8.00 – 11.45 / 13.30 – 16.00 Uhr

Berichterstattung zum Geschäftsjahr 2024

Der Lagebericht des Geschäftsführers und die Berichte der VR-Präsidenten zum Geschäftsjahr 2024.

Regionalwerke Holding AG Baden

Die Regionalwerke Holding AG Baden ist eine Beteiligungsgesellschaft und operativ nicht tätig. Als Eignerin verfolgt und steht sie hinter den Zielen und Entwicklungen ihrer beiden Töchter RWB AG und LKW AG und gibt ihnen den nötigen Freiraum und unterstützt sie bei der Erfüllung des ihnen übertragenen Leistungsauftrags. 

Bericht des VR-Präsidenten

Neben den alljährlichen Abschlüssen der Tochtergesellschaften RWB AG und LKW AG liess sich der Verwaltungsrat an seiner ersten Sitzung im Jahr über den Stand des Ausbaus der Fernwärme/Fernkälte und die damit verbundene hohe Investitionstätigkeit informieren. Zudem erhielt er einen detaillierten Einblick in die neue RWB-Strategie 2030 mit ihren fünf Hauptzielrichtungen. Diese sind für den Verwaltungsrat stimmig und zeigen die Richtung auf, in welcher sich das Unternehmen weiterentwickeln soll. Die Tochter LKW AG informierte über deren Sanierungspläne für den Hausteil Ost Spinnerei Turgi sowie über den Kraftwerksbetrieb und das laufende Baubewilligungsverfahren für den Ausbau des Kraftwerks Turgi.

An der Sitzung durften wir zudem Thomas Kunz zur Wahl als neuer VR-Präsident der LKW AG und Nachfolger von Martin Schopp für die Generalversammlung 2024 nominieren.

Die Hauptziele der RWB-Strategie 2030 sind für den Verwaltungsrat stimmig und zeigen die Richtung auf, in welcher sich das Unternehmen weiterentwickeln soll.

Markus Schneider
Stadtammann und VR-Präsident der Regionalwerke Holding AG Baden

Die Generalversammlung fand dann im Mai im Trafo statt mit vielen Gästen aus Gemeinden, Werken, aber auch mit Partnern, Stadtvertretern und Kunden. Martin Schoop wurde nach 14jähriger Tätigkeit als VR/VRP der LKW  AG verabschiedet und Thomas Kunz von den Generalversammlungen einstimmig als neuer VR-Präsident der LKW AG und als neues VR-Mitglied der Holding gewählt.  

Nach einer längeren Verhandlungszeit über den Kauf der Anteile der AEW Energie AG an der Fernwärme Siggenthal AG konnte der VR Holding schliesslich anfangs Juli in einem Zirkularbeschluss dem Aktienkauf und damit einer Beteiligung an der FWS AG zustimmen. 

An der September-Sitzung lagen neben den Quartalsabschlüssen der Tochtergesellschaften auch der Halbjahresabschluss der Holding zur Behandlung vor. Aus der RWB AG wurde über eine Neuorganisation informiert sowie über den geplanten Bau einer zweiten Biogasaufbereitungsanlage in Nesselnbach und den Bau einer zweiten CO2-Verflüssigungsanlage durch die CO2 Energie AG. Die Tochter LKW AG berichtete über die Eingabe des Bau- und Konzessionsgesuchs für den Ausbau Kraftwerk Aue und über den Stand der Sanierung des Hausteils Ost Spinnerei Turgi.

In der Novembersitzung beschäftigte sich der Verwaltungsrat mit den Budgets 2025 der Töchter und der Holding. An dieser Sitzung diskutierte und genehmigte der Verwaltungsrat ausserdem eine Aktualisierung und Anpassung der Holding-Strategie. Ein grosses Thema war die Ankündigung der frühzeitigen Pensionierung von Michael Sarbach und die bereits unternommenen Schritte für die Nachfolgeregelung. Aus der LKW AG kam die erfreuliche Nachricht über die bevorstehende Vertragsunterzeichnung mit der ASS (Aarg. Sprachheilschule) über eine langjährige Miete des ganzen Hausteils Ost Spinnerei Turgi.  Zudem erhielt der Verwaltungsrat ein Update über das Ausbauprojekt KW Turgi mit Informationen zur neu aufgestellten Projektorganisation und zu den Herausforderungen nach dem Ausschied von Andreas Doessegger als Leiter des Kraftwerkbereichs. 

Die Zusammenarbeit mit den beiden Töchtern ist sehr gut und von gegenseitigem Vertrauen und Respekt geprägt. Dieser Umstand und das Verfolgen gemeinsamer Ziele sind entscheidende Faktoren bei der Weiterentwicklung und Erreichung der Energie- und Klimaziele der Stadt Baden. 

Ich bedanke mich bei meiner Verwaltungsratskollegin und meinen Verwaltungsratskollegen für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit und freue mich sehr auf die weitere Arbeit im Gremium. Vor allem möchte ich aber auch allen Mitarbeitenden und der Geschäftsleitung der RWB AG für ihren tollen Einsatz meinen grossen Dank aussprechen.

Regionalwerke AG Baden

Die Regionalwerke AG Baden versorgt die Stadt und teilweise die Region mit Energie und Trinkwasser und bietet ein breites Angebot an Dienstleistungen an.

Bericht des VR-Präsidenten

Wir haben letztes Jahr an dieser Stelle unter anderem über unsere neue Unternehmens-strategie und die daraus folgende Transformation des Energie- und Wärmemarktes berichtet. So soll bis ins Jahr 2030 der Anteil an erneuerbarer Energie auf 65% gesteigert werden. Dazu gehört der Aufbau der gesamten Fernwärme- und Fernkälteversorgung. Die damit zusammenhängenden Tiefbauarbeiten waren im Zentrum der Stadt Baden im vergangenen Jahr gut sicht- und hörbar. Hier noch einmal ein herzliches Dankeschön für das Verständnis der Bevölkerung und der betroffenen Geschäfte!

Nur dank diesen erwähnten und teilweise etwas einschränkenden Bautätigkeiten dürfen wir heute berichten, dass ein wichtiges Stück des Verteilnetzes für Wärme und Kälte bereits fertiggestellt ist. Sehr erfreulich ist der rekordhohe Zuwachs an Hausanschlüssen für diese umweltfreundliche Energie.

Zu den Fernwärme- und Fernkältesystemen gehören nicht nur die Leitungen und die Hausanschlüsse, sondern auch die eigentlichen Herzstücke, die Energiezentralen. Mit den Energiezentralen Baden Nord und Terrassenbad konnten im Berichtsjahr gleich zwei dieser Grossprojekte – mit teilweise spektakulären Bauwerken im Badener Untergrund – abgeschlossen und anschliessend erfolgreich in Betrieb genommen werden.

Kurt Lüscher Verwaltungsratspräsident Regionalwerke AG Baden

2024 war ein Jahr mit wichtigen Meilensteinen in Richtung Energieversorgung von morgen und übermorgen.»

Kurt Lüscher
VR-Präsident der Regionalwerke AG Baden

Es freut uns ausserordentlich, dass wir für die Erschliessung des Bahnhofareals Wettingen mit Fernwärme und Fernkälte von der Gemeinde die Konzession erhalten haben. Die zusätzliche Ausdehnung bzw. Nutzung unserer Systeme macht sowohl technisch als auch betriebswirtschaftlich viel Sinn.

Die Produktion und der Verkauf von erneuerbarem Gas gehören ebenfalls zu unseren strategischen Stossrichtungen. Zusätzlich zu den bereits vorhandenen Produktionsstätten sind wir am Bau einer weiteren Biogasaufbereitungsanlage  inklusive CO2-Ausscheidung in der Gemeinde Niederwil. 

Abgerundet wurden unsere zahlreichen Anstrengungen in Richtung umweltfreundliche Energieversorgung durch die Realisierung zahlreicher Energielösungen mit verschiedenen Technologien wie beispielsweise Wärmepumpen, PV-Anlagen, Ladestationen, etc.

Sehr erfreulich haben sich auch unsere Dienstleistungen für Gemeinden und Werke entwickelt. Im Sommer 2024 durften wir  neu die Betriebsführung des  Elektrizitätswerks Windisch übernehmen. Aber auch die zahlreichen Arbeiten für weitere Gemeinden wie beispielsweise Neuenhof, Killwangen, Spreitenbach, Mellingen und Würenlos zeugen von der Zufriedenheit unserer Kundinnen und Kunden mit unserem Angebot und unserer Arbeit.

In der Wasserversorgung stand nach der Fusion von Baden und Turgi die Zusammenführung der Tätigkeiten im Zentrum. Mit dem Projekt Konzessionserneuerung Grundwasserpumpwerk Hinterhofwald und der Zusammenarbeit mit Nachbargemeinden für die zukünftige Sicherstellung der Trinkwasserversorgung im Limmattal wurde an weiteren wichtigen Aufgaben in der Wasserversorgung gearbeitet.  

Bestimmt gehen Sie mit mir einig, dass viele Meilensteine in Richtung der zukünftigen Energieversorgung in und rund um Baden, erreicht wurden. Das war nur möglich, weil wir einmal mehr auf alle unsere motivierten Mitarbeitenden zählen durften. Und dies nicht nur im ausgezeichnet bewältigten Tagesgeschäft, sondern auch in vielen wichtigen Projekten. 

Unser herzliches Dankeschön geht in diesem Jahr nicht nur an alle Mitarbeitenden, sondern speziell auch an den langjährigen Geschäftsführer Michael Sarbach, welcher sich entschieden hat, in die vorzeitige Pension zu gehen. Seine grossen Verdienste, gerade auch bezüglich Energie- und Wärmetransformation, sind unbestritten und wegweisend für die erfolgreiche Zukunft der Regionalwerke AG Baden. Wir sind deshalb sehr froh, dass wir mit Andreas Borer nicht nur einen sehr erfahrenen Nachfolger gefunden haben, sondern, dass dieser auch gleich nahtlos an die Tätigkeiten seines Vorgängers anschliessen kann.
 

Lagebericht des Geschäftsführers


Bestellungs- und Auftragslage
Die Energieabsätze und das Dienstleistungsgeschäft entwickelten sich im 2024 positiv. Beim Strom verzeichneten wir sowohl bei der Netznutzung wie auch beim Energieabsatz eine Zunahme. Dieser Trend entspricht unseren Erwartungen. Im Gas erhöhten wir den Anteil des erneuerbaren Gases im Standardprodukt von 10 auf 20 %. Auch der Gas- und Fernwärmeabsatz fielen gegenüber dem Vorjahr höher aus, beim Gas insbesondere wegen der Zweistoffkunden, die aufgrund der gesunkenen Preise wieder vom Öl zurück auf diesen Energieträger wechselten.

Im September konnten wir die Inbetriebnahmen der Energiezentralen Baden Nord und Terrassenbad mit einem Einweihungsfest für die Bevölkerung feiern. Nach weiteren umfang-reichen Arbeiten für einen automatisierten Betrieb leisten diese beiden Energiezentralen nun einen wichtigen Beitrag für eine CO2-arme und erneuerbare Energieversorgung. 
Wir bauten in Berichtsjahr weiterhin intensiv an Leitungen für die Fernwärme und Fernkälte, auch im Zentrum der Stadt. Die Nachfrage nach dieser klimafreundlichen Energie war sehr erfreulich. Wir durften etliche Grosskunden im Bauperimeter anschliessen. Dank  einer Erweiterung der Fernwärmekonzession in Wettingen können wir nun auch das Bahnhofsareal und die untere Landstrasse in Wettingen erschliessen.

Im September konnte sich die RWB zu 27,3% an der Fernwärme Siggenthal AG beteiligen. Die FWS bezieht wie die RWB Abwärme der Kehrrichtverwertungsanlage Turgi und ist ebenfalls an einem weiteren Ausbau der Fernwärme im unteren Limmattal interessiert.  

Nach Eingang der Baubewilligung konnte noch im 2024 der Baustart einer zweiten Biogasaufbereitungsanlage in Nesselnbach erfolgen. Dort ist ausserdem der Bau einer zweiten CO2-Verflüssigungsanlage durch die CO2 Energie AG geplant, unserer gemeinsamen Unternehmung mit der Recycling Energie AG zusammen.

Im Rahmen der Fusion Baden/Turgi konnten wir am 1. Januar 2024 die Wasserversorgung Turgi übernehmen, für die wir in früheren Jahren im Auftrag schon die Betriebsführung leisteten.

Bei einer Ausschreibung der Gemeinde Windisch setzten wir uns durch und durften per 1. Juli 2024 die Betriebsführung des Elektrizitätswerks  übernehmen. Die RWB leistete einen grossen Effort für eine gelungene Übernahme und eine weiterhin einwandfreie Bedienung der Kundinnen und Kunden und der Gemeinde.  Die RWB erbringt für viele Gemeinden und Werke ihre gefragten Dienstleistungen und unterstützt diese Kunden professionell, was angesichts der steigenden Anforderungen von grosser Wichtigkeit ist.

Anfang 2024 konnten wir die 4. miinstrom-Anlage auf dem Dach des Schulhauses Tannegg in Betrieb nehmen und die einzelnen Panels erfolgreich an Kundinnen und Kunden vermieten. Die aus den Mitteln des ehemaligen Aquae-Strom-Fonds erstellte PV-Anlage auf dem Dach des Krematoriums Liebefels ging anfangs 2025 in Betrieb.

Noch im Dezember 2024 haben wir den Smart Meter Rollout in Baden erfolgreich abgeschlossen. Auch die Auftragsarbeiten für den Rollout in anderen Gemeinden sind gut auf Kurs. Im Frühling 2025 starteten die Planungsarbeiten für den Rollout im Ortsteil Turgi. 

Forschungs- und Entwicklungstätigkeit, neue Produkte und Dienstleistungen
Der Kanton und schliesslich auch die Stadt Baden haben dem revidierten Schutzzonenreglement zugestimmt und damit die Konzessionserneuerung für unser Grundwasserpumpwerk Hinterhofwald ermöglicht. Wir sind froh, dass wir die Bevölkerung auch in Zukunft über dieses äusserst leistungsfähige Werk mit einwandfreiem Trinkwasser versorgen können.

Wir haben die IT-Sicherheit im Berichtsjahr weiter verbessert und die von uns angestrebte ISO-Zertifizierung 27001 erfolgreich bestanden. Die Mitarbeitenden wurden und werden auch zukünftig regelmässig für die IT-Sicherheit sensibilisiert und geschult.

Die Schweizer Stimmbevölkerung sagte im Juni 2024 Ja zum Mantelerlass (Bundesgesetz über eine sichere Stromversorgung mit erneuerbaren Energien). Wir sind daran, die zukünftigen Aufgaben und Anforderungen an uns als Stromversorgerin zu analysieren und aufzubereiten.

Die Zusammenarbeit mit der Stadt und den Bauherrschaften in der Innenstadt unter dem Titel «Bauzone5400» war sehr erfolgreich und erwies sich als wesentliche Erleichterung für alle Beteiligten.»

Michael Sarbach
Geschäftsführer

Aussergewöhnliche Ereignisse
Die sehr rege Bautätigkeit der RWB in der Innenstadt für die Fernwärme-/Fernkälteleitungen fällt zusammen mit zahlreichen privaten und teilweise grossen Bauprojekten. Die Zusammenarbeit mit der Stadt und den Bauherrschaften in der Innenstadt unter dem Titel «Bauzone5400» war sehr erfolgreich. Sie trug dazu bei, dass die Projekte in einer Gesamtsicht gut koordiniert werden konnten und war hilfreich für eine professionelle Kommunikation. Die Zusammenarbeit hat sich als wesentliche Erleichterung für alle Beteiligten erwiesen. 

Zukunftsaussichten
Im 2024 durfte die RWB sehr viele neue Kundinnen und Kunden an ihre Fernwärme und Fernkälte anschliessen, und das wird gemäss unserer Einschätzung und Planung auch in den nächsten Jahren der Fall sein. Die Finanzierung der grossen Investitionen in den FW/FK-Ausbau konnte im 2024 gesichert werden, und das auch für die kommenden Jahre. 
Der Vertriebserfolg wird sich erstmals in der Erfolgsrechnung 2025 und anschliessend auch in den Folgejahren zeigen. Wegen der anfänglichen hohen Finanzierungskosten und Abschreibungen ist es realistisch, das Payback der erneuerbaren Wärme und Kälte auf einen Zeitraum von über 20 Jahren anzusetzen.

Im 2025 laufen die weiteren Vorbereitungsarbeiten für eine erfolgreiche Übernahme des  Stromnetzes Turgi von der AEW Energie AG per 1. Januar 2026. Diese Netzerweiterung der RWB erfolgt aufgrund des Fusionsvertrages zwischen der Stadt Baden und der Gemeinde Turgi.

Die RWB hat die vom Bundesrat beschlossene Senkung des WACC zur Kenntnis genommen. Infolge des tieferen WACC werden die Werke weniger Mittel erwirtschaften können. Gleichzeitig wird von den EVU’s verlangt, dass sie für den Zubau der Photovoltaik und der E-Ladesäulen vermehrt in ihre Stromnetze investieren.

Die Gemeinden des Aargauer Limmattals und die RWB verfolgen unter der Leitung des Kantons das gemeinsame Projekt, ihre Trinkwasserversorgungen mit dem Furttal und mit Dietikon zu verbinden. Damit werden dereinst Anschlüsse an Trinkwasserproduktionen aus dem Grundwasserstrom des Furttals und aus dem Zürichseewasser möglich, was die Sicherheit der Trinkwasserversorgung weiter stärkt. 

Risikobeurteilung
Die Risikolage bezüglich Versorgungssicherheit von Strom und Gas ist seit letztem Jahr unverändert. Bei Mangellagen ist Europa bzw. die EU der Geschäftspartner für Energielieferungen, da die in der Schweiz absehbare und im Winter wachsende Stromlücke nicht gedeckt ist und weil die Schweiz selbst kein Gas fördert. Kritisch ist, dass die Schweiz nach wie vor kein Stromabkommen mit der EU hat.
Abgesehen von dieser Thematik hat die RWB die Versorgungssicherheit gemäss ihrer Strategie stark gehalten, was ihre eigenen Netze betrifft. Sie hat zudem viel in die Informatiksicherheit investiert, was dieses Bestreben weiter unterstützt.

Die Verwaltungsräte der operativen Gruppengesellschaften (Regionalwerke AG Baden und Limmatkraftwerke AG) haben sich je anlässlich einer VR-Sitzung mit den Geschäftsrisiken auseinandergesetzt und dabei die Risikobeurteilung des Geschäftsführers und der Geschäftsleitung berücksichtigt. Bei Risiken hoher Tragweite ergreifen Verwaltungsrat, Geschäftsführer und Geschäftsleitungsmitglieder erforderliche Massnahmen, um die potentiellen Auswirkungen dieser Risiken aufzufangen oder diese permanent zu beobachten. 

Anzahl Vollzeitstellen im Jahresdurchschnitt
Die Zahl der Vollzeitstellen betrug 2024 durchschnittlich 151.65. Ende 2024 beschäftigte die RWB 182 Personen (inkl. 16 Ableser:innen).

Die Personalzunahme im 2024 ist auf den Ausbau der personalintensiven Dienstleistungen (z.B. für Werke und Gemeinden), aber auch für den Aufbau des weiteren nötigen Know-hows zurückzuführen. Die Suche von Fachpersonal ist nach wie vor eine grosse Herausforderung und entscheidend für das weitere Wachstum im Dienstleistungsgeschäft. Wir sind überzeugt, dass die RWB für die Arbeitnehmenden eine attraktive Arbeitgeberin bleibt, auch wenn die Anforderungen steigen.

Da ich mich nach fast 8 Jahren Wirken bei der RWB in meine Pension verabschiede, möchte ich speziell den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern meinen grossen Dank aussprechen für die gemeinsame tolle Zeit und Arbeit. Ich freue mich sehr, dass sie stolz sein können, Teil des RWB-Teams zu sein. 
Mein Dank geht auch an unsere geschätzten Kundinnen und Kunden, an unsere Geschäfts-partner und an die Verwaltungsratsmitglieder unserer Gruppengesellschaften für die sehr gute Zusammenarbeit, welche massgeblich zum starken Ergebnis der RWB führte. Das 2024 war eine weitere und sehr erfolgreiche Etappe auf dem Weg hin zu einer sicheren, nachhaltigen und wirtschaftlichen Energie- und Wasserversorgung in Baden und unserer Region. 

Limmatkraftwerke AG

Die Limmatkraftwerke AG produziert in ihren sechs Kraftwerken umweltfreundlichen Strom aus Wasserkraft. Die Firma beschäftigt für die operative Tätigkeit kein eigenes Personal. Zwischen der Limmatkraftwerke AG (LKW) und der Regionalwerke AG Baden (RWB) besteht ein Betriebsführungsvertrag und zwischen der LKW und der Axpo AG ein Managementvertrag.

Bericht des VR-Präsidenten

Die Limmatkraftwerke stellt sich den Herausforderungen der Zukunft

Die Wasserkraft bleibt trotz einigen Unsicherheiten eine zentrale Säule der Schweizer Energieversorgung. Flexiblere Marktmechanismen, kürzere Bewilligungsverfahren und Beiträge zur ökologischen Sanierung werden künftig höhere Investitionssicherheit bieten. Es braucht aber auch die Weitsicht der Kraftwerksbetreiber, um die Zukunft der Wasserkraft nachhaltig zu gestalten. Mit der Erneuerung der bestehenden Anlagen sowie dem geplanten Ausbau des Kraftwerks Turgi stellt sich die Limmatkraftwerke den Herausforderungen und bekennt sich zur Produktion erneuerbarer Energie in der Region.

Im Kraftwerk Aue starteten wir im Sommer mit der Revision der zweiten Maschinengruppe. Dank dem Einbau von hydraulisch optimierten Laufradflügeln können in Verbindung mit einer optimierten Betriebsweise und der bereits revidierten Maschinengruppe jährlich ca. 600 MWh Strom zusätzlich produziert werden. Leider wurden im Laufe der Revision Risse an der alten Welle festgestellt, was zu Verzögerungen geführt hat. Dank hohen Niederschlagsmengen im ersten Halbjahr konnten unsere Kraftwerke über das gesamte Geschäftsjahr gleichwohl 111.5% des budgetierten Wertes produzieren, was sich positiv auf die Produktionskosten ausgewirkt hat.

Für den Ausbau des Kraftwerks Turgi wurde Mitte Jahr das Bau- und Konzessionsgesuch beim Kanton eingereicht. Das interdisziplinäre Projektteam «Neubau KW Turgi» wird nun die Anmerkungen und Auflagen des Kantons bearbeiten. Unter Berücksichtigung der aktuellen Kostenbasis, der geänderten Fördersituation sowie der aktuellen Preisentwicklung an den Energiemärkten muss das Projekt neu gerechnet werden. Wir gehen davon aus, dass der Verwaltungsrat Anfang 2026 über die Freigabe des Bauprojekts entscheiden kann.

Mit dem aktuell geplanten und im Grundsatz entschiedenen Ausbau des Kraftwerks Turgi wird unser kleinstes Kraftwerk die Leistung verdoppeln. Die Stromproduktion wird um 5.1 GWh erhöht, womit wir zusätzliche 1'130 Haushalte mit erneuerbarer Energie versorgen können. 

Thomas Kunz
VR-Präsident der Limmatkraftwerke AG

In der Spinnerei Turgi konnte Ende Jahr mit der Sanierung Haus Ost begonnen werden. Der Verwaltungsrat bewilligte dazu Kredite für einen Edelrohausbau zur gewerblich-industriellen Nutzung sowie für eine PV-Anlage. Erfreulicherweise konnten wir einen langfristigen Mietvertrag für den gesamten Hausteil Ost abschliessen, was für uns eine hohe Planungssicherheit bedeutet.

An der Generalversammlung verabschiedeten wir uns von Martin Schoop, der nach 14-jähriger Amtszeit als Verwaltungsrat und Präsident der Limmatkraftwerke zurücktrat. Ich danke ihm an dieser Stelle nochmals sehr für seine langjährige wertvolle Arbeit für das Unternehmen.  Beat Karrer wurde von der Generalversammlung als neues VR-Mitglied gewählt. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit ihm und bin überzeugt, dass die Limmatkraftwerke von seiner grossen Erfahrung im Bereich Projektierung und Betrieb von Wasserkraftwerken profitieren wird.

Leider mussten wir uns Ende Oktober auch von Andreas Doessegger nach zwölf Jahren erfolgreicher Tätigkeit verabschieden. Mit seinem Weggang haben wir einen engagierten und kompetenten Geschäftsleiter verloren, von dessen grossem Fachwissen der Verwaltungsrat stets profitieren konnte. Ich danke Andreas Doessegger herzlich für seinen grossen Einsatz und wünsche ihm alles Gute für die Zukunft.

Mein herzlicher Dank gebührt der Geschäftsleitung, allen Mitarbeitenden und dem Verwaltungsrat für ihr grossartiges Engagement und die angenehme Zusammenarbeit.