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Willi und Führer checken’s
Roman Willi aus Birrhard ist bei der RWB Ressortleiter Netzbau, Janine Führer aus Untersiggenthal hat im Sommer ihre Lehre zur Netzelektrikerin erfolgreich abgeschlossen. Im Interview sprechen die beiden über Herausforderungen und Faszination ihrer Arbeit.
Kundenmagazin PlusMinus Ausgabe Winter 2024
Wissen die Leute eigentlich, was eine Netzelektrikerin macht?
Führer: Nein, nicht wirklich. Viele denken, ich mache etwas mit Informatik und IT-Netzwerken. Ich erkläre ihnen dann jeweils, dass es unsere Aufgabe ist, den Strom vom Kraftwerk bis zum Haus oder zur Wohnung zu bringen.
Im Netzbau herrscht seit Jahren ein Fachkräftemangel. Hatten Sie viele Job-Angebote?
Führer: Es gab schon einige Angebote von anderen Arbeitgebern. Aber ich wollte bei der RWB bleiben, da Team und Stimmung sehr gut sind. Ausserdem kenne
ich mich nun in dieser Gegend bestens aus und möchte meine Fähigkeiten vorerst hier festigen.
Willi: Das freut mich sehr! Janine ist die erste Frau, die diese Lehre bei uns abgeschlossen hat. Ihre Lehrzeit verlief vorbildlich, ausserdem hat sie einen der besten Abschlüsse des ganzen Kantons hingelegt. Wir können uns also glücklich schätzen, dass wir so eine gesuchte Fachkraft bei uns behalten dürfen.
Wer gehört nebst Janine Führer zu Ihrem Team?
Willi: Das Team umfasst 17 bzw. 18 Leute, wenn wir komplett sind. Unsere Aufgabe ist der Netzbau und der Netzunterhalt. Das heisst, wir kümmern uns um das Stromnetz, die Trafostationen und die Verteilkästen – also eben um die gesamte Netzinfrastruktur.
«Ich bin sehr stolz auf mein Team, das hervorragende Arbeit leistet.»
Was brauchts dazu an Fähigkeiten?
Führer: Man sollte schon handwerklich begabt sein und ein technisches Verständnis mitbringen. Ausserdem muss man wetterfest sein, da die Arbeit vorwiegend draussen und bei ziemlich jeder Witterung stattfindet.
Herr Willi, Sie haben sich einst auch für eine Lehre als Netzelektriker entschieden. Welche Erinnerungen an Ihre Lehrzeit haben Sie?
Willi: Das ist lange her, genau gesagt im Jahr 1986, als ich bei den damaligen Städtischen Werken Baden (heute RWB) meine Lehre angetreten habe. Es hat mir sehr gefallen, nicht nur bei Hausinstallationen mitzuwirken, sondern auch bei Grossanlagen wie Kraftwerken, Unterwerken und Trafostationen. Dicke Kabel, schwere Maschinen, grosse Aufträge – der Netzbau ist ein Teamsport – da packt man gemeinsam an.
Wie hat sich die Arbeit in den letzten Jahrzehnten verändert?
Willi: Die Arbeit ist definitiv vielseitiger und dadurch anspruchsvoller geworden. Die Technologien haben sich verändert. Im Vergleich zu meiner Lehrzeit hat sich die Grösse des Stromnetzes der RWB etwa verdreifacht, die Arbeit verzehnfacht. Früher hatte man mehr Zeit, die Dinge zu erledigen. Heute ist es hektischer. Aber wir alle wachsen mit unseren Aufgaben. Ich bin jedenfalls sehr stolz auf mein Team, das hervorragende Arbeit leistet.
Das klingt nach einer stressigen Aufgabe, nun im Winter kommt noch die Kälte dazu. Haben Sie sich das so vorgestellt?
Führer: Das Wetter spielt nicht so eine Rolle. Man muss einfach die richtigen Kleider anziehen. Mir hat die Arbeit jedenfalls von Anfang an gefallen. Erst die Schnupperzeit, dann die Lehre, jetzt die Festanstellung – ich bin am richtigen Ort.
Was sind Ihre Ziele in den nächsten Jahren?
Führer: Zuerst möchte ich einige Jahre weiterarbeiten. Danach plane ich Weiterbildungen und die Berufsprüfung zur Eidgenössisch Diplomierten Netzfachfrau.