Gianfranco Giampa Porträt PlusMinus Sommer 2024
Giampa
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15.07.2024

Über Gianfranco Giampa

Gianfranco Giampa ist 49 Jahre alt, verheiratet und Vater von zwei Söhnen. Er ist gelernter Heizungsplaner und hat die Technikerschule Fachrichtung Heizung und ein Nachdiplomstudium zum Wirtschaftsingenieur abgeschlossen. Giampa arbeitet seit über zwanzig Jahren als Projektleiter bei der RWB. Zu seinen Hobbys zählen «pilzle» und Fische züchten.

Gianfranco, was genau ist deine Aufgabe bei der RWB?

Als Projektleiter verantworte ich Baustellen im Bereich Wasser, Erdgas sowie Fernwärme und Fernkälte. Das beinhaltet von der Planung bis zur Umsetzung so ziemlich alles. Ausserdem bin ich im Zusammenhang mit den Baustellen auch Ansprechperson für Anliegen aus der Bevölkerung und betreibe den Verkauf der Wärme- und Kälteanschlüsse.

Man hört, in deinem E-Mail-Postfach lande derzeit einiges an Kritik aufgrund der vielen Baustellen. Stimmt das?

Ja, es gibt schon Feedbacks, respektive Reklamationen, die ich bearbeiten muss. Das gehört ebenfalls zu meinem Aufgabenbereich.

Was nervt die Leute am meisten?

Gerade die Schartenstrasse, die nur von Wettingen Richtung Baden befahrbar ist, löst einiges an Reaktionen aus. Da kommt es immer wieder zu Staus und Verspätungen im öV. Da heute praktisch alle ein Mobile haben, ist die Kritik rasch in einer E-Mail formuliert und an mich gesendet. Manche reagieren emotional und fragen, ob wir eigentlich nicht ganz «bache» seien wegen der vielen Baustellen. Grundsätzlich versuche ich mich abzugrenzen und die Feedbacks nicht persönlich zu nehmen.

« Die Ausbauvorhaben kommen nicht nur uns, sondern auch den weiteren Generationen zugute.»

Gianfranco Giampa
Leiter Wasser- und Energieprojekte
Auch wenn der Ton nicht immer passt – verstehst du die Leute?

Teilweise. Niemand mag es, Termine oder Züge zu verpassen – insofern verstehe ich den Frust der Leute. So eine Baustelle dauert mehrere Monate. Da ist es ärgerlich, wenn man deswegen früher aufstehen muss oder sich täglich ab den gleichen Dingen nervt. Aber wenn wir die Klimaziele erreichen wollen, reicht eine Baustelle pro Jahr nicht aus. Und letztlich profitieren alle von einer regionalen und sicheren Energieversorgung.

Wieso werden die Arbeiten nicht auch nachts durchgeführt, wenn es weniger Verkehr hat?

Das ist schon nur lärmbedingt kaum möglich. Denken wir hier nur an die Anwohner, die dann nicht nur tagsüber, sondern auch in der Nacht den Baustellenlärm ertragen müssten. Das geht nicht.

Bist du lieber im Büro oder auf der Baustelle?

Mir gefällt beides. Die Büroarbeit ist mit vielen Absprachen, Sitzungen und administrativen Arbeiten verbunden. Draussen bin ich ein- oder zweimal pro Woche auf allen Baustellen, die ich leite. Gerade bei Grabarbeiten kommen immer wieder Dinge zum Vorschein wie alte Fundamente oder Leitungen, die nirgends erfasst sind. Lösungen finden, umplanen, Entscheidungen treffen – da gilt es, flexibel zu sein, denn eine Baustelle sollte nie lange stillstehen. Das kostet nur unnötig Geld.

Wie stehst du persönlich zum Fernwärme- und Fernkälteausbau in Baden?

Der Ausbau ist sinnvoll und nötig. Wir haben in Baden einige Möglichkeiten, erneuerbare Energie lokal und sauber zu produzieren. Die Infrastruktur, die wir aufbauen, hält fünfzig bis achtzig Jahre. Die Ausbauvorhaben kommen nicht nur uns, sondern auch den weiteren Generationen zugute. Bildlich gesprochen pflanzen wir derzeit einen Apfelbaum, von dem wir jahrzehntelang Äpfel pflücken können.

Wann bist du mit deiner Arbeit zufrieden?

Wenn wir punkto Kosten, Zeit, Aufwand und Qualität optimal gearbeitet haben. Noch wichtiger ist aber, dass alle am Abend gesund nach Hause können. Sicherheit steht bei uns an erster Stelle. Das gilt nicht nur für unsere Mitarbeitenden, sondern auch für die Verkehrsteilnehmenden, die an unseren Baustellen vorbeikommen.

Wie erholst du dich vom Berufsalltag?

Daheim bei der Familie oder draussen in der Natur. Wir haben einen Garten mit mehreren Naturteichen, wo ich mich gut erholen kann. Ausserdem züchte ich Fische.

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