12.05.2022  

Kennen Sie Anna Hasselborg? Oder ist Ihnen vielleicht der Name Benoît Schwarz ein Begriff? Nun, es handelt sich dabei um eine Sportlerin und einen Sportler, die beide sehr erfolgreich sind. Die Schwedin Hasselborg hat im Curling so ziemlich alles gewonnen, was man gewinnen kann. Und auch der Schweizer Schwarz hat bereits einige Erfolge auf dem Konto. Er hat unter anderem an den olympischen Spielen in Pyeongchang 2018 die Bronzemedaille geholt – im Team um Skip Peter De Cruz vom Curling Club Genf. Warum wir Ihnen das erzählen? Weil die beiden Curling-Stars zu den Vorbildern der Badener Juniorinnen des Teams Jerger zählen. «Auch unser Ziel ist es, Medaillen zu gewinnen», sagt Skip Elodie Jerger. «Schön wäre es, in den nächsten Jahren um den Schweizermeistertitel bei den Juniorinnen mitzuspielen.»


Curling – eine intensive Sportart
Stefanie, Nina, Angelina, Annika, Elodie – und Coach Michael Devaux: Das Team Jerger ist für den Curling Club Baden Regio am Start. Trainiert wird in der Curling-Halle Baregg, eine Halle, die bei Bedarf ebenfalls von Swiss Curling genutzt wird. Das hat einen entscheidenden Vorteil: «Wir haben fast das ganze Jahr hindurch Eis», sagt Elodie. Nach zwei bis drei Monaten auf dem «Trockenen» können die jungen Frauen also ab Juli wieder unter Wettkampfbedingungen trainieren. Vorher ist Sommertraining mit Kraft- und Ausdauerübungen angesagt. «Ein Spiel dauert zirka zwei Stunden. Da musst du als Spielerin schon fit sein.» Zumal die Saison, die ab September/Oktober losgeht, ebenfalls intensiv ist. Nebst zwei Trainings pro Woche stehen an den Wochenenden häufig Turniere oder Meisterschaftsspiele auf dem Programm. «Hin und wieder spielen wir bei Baden Regio auch Clubturniere», sagt Elodie. «Da sind wir die jüngsten und treffen auf Gegner jeden Alters. Es ist toll, von den älteren und erfahreneren Spielerinnen und Spielern zu profitieren.»


Sponsoring – die Regionalwerke spielt mit
Verpflegung besorgen, Social Media betreuen, Material bestellen, Team-Konto im Auge behalten: Innerhalb der Gruppe hat jede Spielerin ihre Funktion. Finanzielle Angelegenheiten und Sponsoring liegen hauptsächlich bei Skip Elodie. «Im Frühling 2021 machten wir uns auf die Suche nach Sponsoren, denn die Transporte und Aufenthalte an Turnierorten in der ganzen Schweiz gehen ganz schön ins Geld.» Die jungen Frauen haben einige Briefe verfasst und an regionale Unternehmen geschickt. Mit Erfolg: «Die Regionalwerke unterstützt uns zusammen mit dem Bareggcenter und der Kommunikationsagentur Röthlin & Röthlin als Hauptsponsorin und ziert seither unser neues Dress.» Weiter werden die Reisen und weitere Auslagen der Curlerinnen von vielen privaten Gönnerinnen und Gönnern mitfinanziert. «Wir sind dankbar für diesen grossen Rückhalt und wollen weiterhin alles geben für die Badener Farben Rot, Weiss und Schwarz.»


Was «alles geben» im Falle der Sportlerinnen und ihrem Coach genau bedeutet, erfahren Sie in den folgenden Kurzporträts.

Elodie Jerger, die Lenkerin
Elodie Jerger, die Lenkerin

«Wir kennen uns schon sechs Jahre und sind ein eingespieltes Team», sagt Elodie Jerger. Das ist umso eindrücklicher, als dass die jungen Frauen allesamt noch keine achtzehn Jahre alt sind. Als «Skip» ist Elodie eine Art Dirigentin des Teams. Die 16-jährige steht meist im «House», also dort, wo die Steine platziert werden müssen. Zudem gibt sie Anweisungen, fällt taktische Entscheide und spielt die letzten beiden Steine, die oft matchentscheidend sind. «Nebst Technik und einer gewissen Physis, sind Konzentration und vernetztes Denken wichtig.» In ihrer Freizeit liest die Kanti-Schülerin gerne oder spielt Gitarre. Ihr grosses persönliches Ziel aber findet auf dem Eis statt: «Mein Traum ist es, irgendwann für die Schweiz an einer WM teilzunehmen.»

Stefanie Appert, die Vielseitige
Stefanie Appert, die Vielseitige

«Teamsport finde ich toll», sagt Stefanie, Vize-Skip des Teams. Eine gute Stimmung sei wichtig für den Erfolg. Entscheidend sei auch, ruhig Blut zu bewahren und bei einem Spielrückstand nicht gleich die Flinte – pardon – den Besen aufs Eis zu werfen. Denn: «Nicht die Menschen, die immer gewinnen, sind die stärksten, sondern jene, die nicht aufgeben.» Wenn sie nicht gerade auf dem Eis steht, besucht die 17-jährige Stefanie die Kanti in Baden oder spielt in ihrer Freizeit Oboe. Ach ja, Backen gehört ebenfalls zu ihren Hobbys. Auch ihr Ziel ist es, die besonders grossen Brötchen dereinst hoffentlich im Curling zu backen. «Ich mag das Gefühl, für etwas hart zu trainieren, das Beste herauszuholen und gemeinsam schöne Momente zu erreichen.»

Nina Marbacher, die Beobachterin
Nina Marbacher, die Beobachterin

«Schon als kleines Kind sass ich vor dem Fernseher und schaute Curling. Die Sportart hat mich schon immer fasziniert.» Nina Marbachers Aufgabe als sogenannter «Lead» ist es, jeweils die ersten beiden Steine zu spielen, das Spiel aufzubauen und das Eis zu beobachten. Denn die Unterlage ist nicht einfach nur rutschig, wie der Laie annehmen könnte. Beschaffenheit und Temperatur wechseln laufend, was sich auf die Spielart auswirkt. «Der Zustand des Eises beeinflusst Technik und Taktik.» Für die Kanti-Schülerin ist Curling mehr als nur ein Hobby, es macht sie «einfach glücklich.» Ganz wichtig sind für Nina der Zusammenhalt und die Solidarität mit den Mitspielerinnen, getreu ihrem Motto: «Teamwork makes the dream work.»

Angelina Burkhart, die Sportliche
Angelina Burkhart, die Sportliche

«Meine Kolleginnen haben mich inspiriert, deshalb spiele ich Curling», sagt Angelina Burkhart. Als «Second» ist sie pro Durchgang für die Steine drei und vier zuständig und erledigt gemeinsam mit dem «Lead» die meiste Wischarbeit des Spiels. Das erfordert eine gute Physis. «Ich halte mich mit Tanzen und Tennis fit», so die Roger-Federer-Begeisterte. Die Lernende Fachfrau Betreuung Kinder bezeichnet sich selbst als lebensfroh und ausdauernd. Spass zu haben gehört für sie genauso zum Curling, wie gemeinsam stark zu sein für den Erfolg. Und wer Erflog haben will, braucht eine Vision. Angelinas Leitsatz bringt es auf den Punkt: «Nur wer sein Ziel kennt, findet den Weg.»

Annika Röthlin, die Organisierte
Annika Röthlin, die Organisierte

«Curling ist die Kombination aus Denksport, körperlicher Anstrengung und Präzision.» Annika Röthlins Funktion nennt sich «Third» und ist sehr vielseitig. Einerseits spielt die 16-jährige die Steine fünf und sechs und muss damit für eine möglichst gute Ausgangslage für Skip Jerger sorgen, die die letzten beiden Versuche hat. Andererseits ist sie als Wischerin gefragt. «Unser Team ist super. Wir gehen gemeinsam durch Erfolge und Niederlagen und bleiben stets motiviert.» Neben dem Eis besucht Annika die Kanti, ist in der Pfadi aktiv und betreut den Instagram-Kanal der Frauen. Welches Bild möchte sie denn gerne mal posten? «Vielleicht ein Bild von uns, wie wir Schweizermeisterinnen werden – das ist mein grosser Traum!»

Michael Devaux, der Mentor

Einer, der weiss, was es braucht, um einen «Plämpu», eine Medaille zu gewinnen, ist Michael Devaux, Coach der Curling-Frauen und SBB-Angestellter. «Mein grösster Erfolg als Aktiver ist die Silbermedaille im Mixed an der Schweizermeisterschaft 2014.» Auch wenn Harmonie und ein gesunder Teamgeist an erster Stelle stehen, hat der 44-jährige klare Vorstellungen, wohin er mit seinen Juniorinnen möchte. «Wir wollen in den nächsten drei Jahren an den Schweizermeisterschaften der Juniorinnen aufs Podest.» Gut möglich, dass das gelingt, denn die Frauen seien lernbegierig und hätten «eine ausgeprägte «never-give-up-Mentalität», sagt Michael Devaux. Klar, Garantien für den Erfolg gibt es keine, aber eines steht für den Coach fest: «Du wirst garantiert nie ein Ziel erreichen, dass du dir nie gesetzt hast.»

Engagement für die Region

Engagement für die Region

Die Regionalwerke AG Baden unterstützt als lokal verankertes Unternehmen Events, Ideen und Partnerinnen und Partner in den Bereichen Umwelt, Kultur und Gesellschaft sowie Sport. Wichtig ist dabei, dass die Werte des Sponsoring-Projekts mit jenen der RWB übereinstimmen.